Windkraftanlagen gegen den Klimawandel – was hat das mit mir zu tun?

Ein Beitrag von Dr. Carsten Simon

In Deutschland mehrt sich der Widerstand gegen den Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch in meinem Heimatdorf wird gegen Windkraftanlagen mobilisiert. Gleichzeitig versuchen Klimaaktivisten verzweifelt auf die Klimakrise hinzuweisen. Während viele Menschen die Ziele der Aktivisten für richtig halten, wird ihnen doch eine falsche Wahl der Mittel unterstellt. In der Kritik hört man auch heraus, dass nicht verstanden wird, warum sich die „Letzte Generation“ so bezeichnet.  Man hört Stimmen, die das alles als Panikmache einordnen. Ich möchte in diesem Text versuchen herauszustellen, dass es sich aus meiner Sicht nicht um Panikmache handelt, und dass die beiden Themen – Windkraftausbau und Klimakrise – zwei Seiten derselben Debatte sind. Dieser Text stellt nur meine Meinung als Wissenschaftler dar, ich stehe keinerlei Vereinen, Verbänden oder Interessengemeinschaften nahe.

Wenn ich mir die Reaktionen auf die Aktionen der Klimaaktivisten so anschaue, scheint es mir, dass die Themen „Klimakrise“ und „Ausbau der erneuerbaren Energien“ zwar durchaus in den Medien präsent sind, die Gründe dafür aber von Vielen anscheinend nur achselzuckend hingenommen werden. Wieso sonst muss man immer noch erklären, dass der Klimawandel wirklich sorgebereitend ist und etwas dagegen getan werden muss? Ich erkläre mir das mit einem Abstumpfungseffekt. Die Politik handelt nicht – deswegen hört die Kritik der Wissenschaft und der Klimaaktivisten nicht auf und findet sich in den Medien wieder. Natürlich schaltet man da irgendwann ab. Aber warum ändert die Politik zu wenig? Das hat auch mit dem Widerstand gegen den Ausbau der erneuerbaren Energien zu tun, denn es gibt ja durchaus Gemeinden, die ihren Beitrag zur Energiewende erbringen. Ich will in diesem Text den Zusammenhang zwischen den beiden Themen (Klimakrise und Windkraft) herstellen, weil ich hoffe, dass er Verständnis für die Notwendigkeit von Veränderungen erzeugt. Denn ich habe den Eindruck, dass die Dringlichkeit der Lage nicht ganz verstanden wird. Das hat vielleicht damit zu tun, dass es noch nicht verständlich genug erklärt worden ist.

Entnommen vom Cover der Graphic Novel „Don Quijote“ von Flix, erschienen 2012 im Carlsen Verlag.

Ich will deswegen mit ausreichenden Details beschreiben, warum der Klimawandel bereits jetzt Auswirkungen auf uns alle hat, und dass dies vermutlich erst der Anfang ist. Ich nehme mir nicht heraus, entscheiden zu können wo und wie Windkraftanlagen gebaut werden. Das hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab, z.B. ob es schützenswerte Habitate gibt. Darüber muss klar gesprochen werden. Fakt ist aber, dass ein Ausbau der erneuerbaren Energien geschehen muss, und dass die Akzeptanz dafür wachsen muss. Anstatt die Risiken dieses Ausbaus zu überhöhen wäre es vielleicht angebracht, auch die Chancen zu erörtern, die sich daraus ergeben können. Beispiele dafür gibt es, und die finden sich auch in meinem Text. Ich hoffe, dass dadurch zumindest ein paar neue Perspektiven eröffnet werden, die zum Weiterlesen oder Weiterdiskutieren anregen.

Die Abbildungen habe ich von Wikipedia entnommen und entsprechend gekennzeichnet. Sie stammen alle aus wissenschaftlichen Quellen und sind bei Wikipedia frei für alle verfügbar. An verschiedenen Stellen im Text verweise ich auf weiterführende Texte von Wissenschaftlern, staatlichen Behörden oder Online-Medien. Sie sind allesamt mit Links angegeben, um einfach aufrufbar zu sein.

Warum sind wir eine der „letzten Generationen“ die noch etwas am Klimawandel ändern können?

Die Stabilität des Klimas als Grundlage unserer Zivilisation

Warum ist das Klima so wichtig für uns? In den letzten 450.000 Jahren hat es einen stetigen Wechsel von Kaltzeiten (Eiszeiten) und Warmzeiten gegeben. Das kann man an Daten aus Eisbohr- und Sedimentkernen ablesen (Abbildung 1). Es ist bemerkenswert, dass die Temperaturdifferenz dabei in einem recht weiten, aber klar definierten Bereich schwankte (+3/-6°C vgl. zu heute). Das lässt darauf schließen, dass sich das Erdsystem in einem recht stabilen Zustand befindet, in dem sogenannte Feedback-Mechanismen verhindern, dass die Temperatur weiter als 6°C fällt (in einer Kaltzeit) oder mehr als 3°C steigt (in einer Warmzeit), bezogen auf das jetzige Mittel. Es liegt nahe, dass diese geologische Stabilität des Erd- und Klimasystems, insbesondere in den letzten 10000 Jahren, ein Grund für die Entwicklung des Menschen sein könnte und dazu beitrug, dass die menschliche Spezies nicht ausstarb, sondern sich im Gegenteil weiterentwickelte, ausbreitete und schließlich die industrielle Revolution vorantreiben konnte [1, 2].

Abbildung 1: Temperaturschwankungen folgen in den letzten 450.000 Jahren einem wiederkehrenden Schema: Lange Eiszeiten (niedriges ΔT) wechseln sich mit kurzen Warmzeiten ab (hohes ΔT). Durch den menschlichen CO2-Ausstoss wird diese Dynamik gestört, was zu unabsehbaren Folgen führt. Abbildung unverändert übernommen von [3]. Weitere Details zur Abbildung am Ende des Texts.

Die nächste Kaltzeit steht vor der Tür – oder doch nicht?

Wir leben in einer Warmzeit. Wenn man sich den Verlauf der Kurven in Abbildung 1 genauer ansieht, merkt man, dass die Warmzeiten üblicherweise kürzer andauerten als die Kaltzeiten. Man könnte daher ableiten, dass wir uns derzeit mit aller Wahrscheinlichkeit eher in der Mitte oder am Ende der aktuellen Warmzeitperiode befinden. Wenn das Erdsystem sich also natürlich verhalten würde – das heißt, wenn es sich genauso wie in den letzten 450.000 Jahren verhält – dann müsste in näherer geologischer Zukunft, also nicht plötzlich und unvermittelt, sondern graduell und auf sehr langen Zeitskalen im Rahmen von zehntausenden Jahren eine Abkühlung eintreten.

Abbildung 2: Im Vergleich zum Zeitraum 1951-1980 ist die Temperatur bereits um ca. 1°C angestiegen. Abbildung unverändert übernommen von [4]. Weitere Details zur Abbildung am Ende des Texts.

Der Mensch nimmt merklichen Einfluss auf die übliche Temperaturentwicklung

Der Mensch und seine Aktivität führen im Moment genau das Gegenteil herbei, sowohl mit Blick auf die Temperaturänderung (es wird wärmer, nicht kälter) als auch mit Blick auf die Geschwindigkeit dieser Änderung (die Veränderung dauert nicht zehntausende Jahre, sondern verläuft innerhalb von Jahrzehnten). Wie man in Abbildung 2 gut erkennen kann, hat der Eingriff des Menschen ins Erdsystem, insbesondere der „kurzgeschlossene“ Kreislauf des Kohlenstoffs (mehr dazu unten), dazu geführt, dass in den letzten 70 Jahren die globale Mitteltemperatur um etwas mehr als ein Grad gestiegen ist (siehe auch Abbildung 3). Erstens ist das also eine Temperaturänderung, die den natürlichen Zustand der Warmzeit noch verstärkt. Zweitens ist das eine Veränderung, die deutlich schneller als aus den geologischen Daten ableitbar verläuft. Es geht also nicht nur darum, dass es wärmer wird, sondern auch wie schnell es wärmer wird.

Die Symptome der Klimaänderung zeigen sich immer deutlicher

Die Erwärmung von mehr als einem Grad (und steigend, siehe Abbildung 3) ist also mehr als ein Kurzzeitausschlag, gemessen an den Veränderungen, die schon jetzt sichtbar werden: Desertifikation, Gletscherschmelze, Passierbarkeit der Arktis im Winter (zurückgehende Eisbedeckung), Korallensterben, steigender Meeresspiegel, Verschiebung von Vegetationsperioden, Auftreten von Starkregenereignissen und  Dürreperioden, Einwandern von invasiven Arten und Verdrängung heimischer Arten, um nur ein paar zu nennen, von denen man öfter hört. Und das alles gleichzeitig! Man stelle sich vor, die Körpertemperatur eines Menschen würde sich in kurzer Zeit um ein Grad erhöhen – Abweichungen vom Mittel um 36.5°C können schnell kritisch werden, und das ist uns allen klar. Woher kommt also unsere Ruhe im Umgang mit Temperaturabweichungen vom „Erdmittel“, wo wir doch genau sehen, dass der Temperaturanstieg so weitreichende Auswirkungen auf unsere Umwelt hat? Es besteht doch Sorge, dass die oben beschriebenen Temperaturänderungen zu schnell verlaufen, als dass sich die Biosphäre darauf einstellen kann, mit all ihren vernetzten Komponenten [1]. Es geht ja nicht nur um das Wohlergehen einer Spezies, sondern um den Weiterbestand von ganzen Nahrungsnetzen und Ökosystemen, in denen der Ausfall einer Spezies einen Ausfall aller herbeiführen kann („Dominoeffekt“). Das Wirken der Biosphäre ist aber, neben der Sonne, die sie antreibt, der natürliche Motor des Klimasystems wie wir es kennen. Der Erhalt der Biosphäre als Gesamtes ist also für den Menschen zentral. Alle Zivilisation ist darauf aufgebaut und bedient sich selbstverständlich der natürlichen Ressourcen, die die Biosphäre und das Erdsystem bereitstellen oder bereitgestellt haben (wie z.B. Boden, Wasser, Luft, mineralische Ressourcen, fossile Energieträger).

Abbildung 3: Die globale Erwärmung ist auf menschliche Aktivität zurückzuführen. Abbildung unverändert übernommen von [4]. Weitere Details zur Abbildung am Ende des Texts.

Warum ist man sich so sicher, dass die Erwärmung menschgemacht ist?

Der Mensch schließt diese natürlichen Zyklen kurz. Das heißt salopp gesagt, dass er schlafende Hunde weckt. Das Element Kohlenstoff wurde über Jahrmillionen durch das Wirken der Biosphäre, Stück für Stück in Langzeitspeichern der sofortigen Wiederverwendung entzogen. Allein dadurch konnte sich über Jahrmillionen auch der Sauerstoff, den wir zum Atmen benötigen, in der Atmosphäre anreichern. Wir sprechen bei den Kohlenstoffspeichern zum Beispiel von Kohle, Erdgas, Erdöl oder Torf. Der Mensch weckt diese schlafenden Kohlenstoffspeicher auf, indem er sie im großen Umfang abbaut und ihre Umwandlung zu Kohlenstoffdioxid befördert. Kohlenstoffdioxid ist aber ein klimawirksames Gas, dass zusätzliche Wärme absorbiert und wieder abgibt (siehe Abbildung 4). Da Kohlenstoffdioxid ein Gas ist, spielt sich dieser Prozess in der Atmosphäre ab. Die Atmosphäre wird deshalb immer wärmer, je mehr Kohlenstoffdioxid in sie gelangt. Auf die beschriebene Weise wird der Kohlenstoff, der in Erdgas, Torf, etc. geschlummert hat also wieder zu einem wachen Hund mit Namen CO2, der entsprechend laut „bellt“.

Andere Gase, die bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Kohle frei werden und auch laut gebellt haben (z.B. Schwefeldioxid, SO2, welches weithin zum „Sauren Regen“ und Waldsterben geführt hat) haben wir mit technologischen Mitteln bereits in den Griff bekommen (Rauchgasentschwefelung); beim CO2 ist das nicht so einfach, weil es in großen Mengen anfällt. Deswegen weiß die Wissenschaft auch, dass das CO2 die Temperaturänderung bewirkt und keine anderen natürlichen Ursachen, wie z.B. Sonnenflecken (Abbildung 3). Man weiß das also, weil die Daten zu all diesen möglichen Faktoren (z.B. Sonnenflecken, CO2-Emmissionen, etc.) gesammelt und miteinander verglichen werden können. Dabei helfen uns internationale Messnetze, Satelliten-Daten und Simulationen an Computern („Modelle“), mit denen diese großen Datenmengen ausgewertet und interpretiert werden können.

Abbildung 4: Die Treibhausgase Wasserdampf (H2O), Kohlenstoffdioxid (CO2), Lachgas (N2O) und Methan (CH4) tragen zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung in der Atmosphäre bei und erwärmen sie so. Hier gezeigt sind die Absorptionsbereiche der einzelnen Gase. Abbildung leicht verändert übernommen von [3]. Weitere Details zur Abbildung am Ende des Texts.

Die Wissenschaft warnt vor einer bevorstehenden Eskalation

Die größte Leistung der Wissenschaft besteht darin, klar aufzuzeigen, was nicht genau verstanden ist. Das Klimasystem der Erde und wie es sich verhalten wird zählen dazu. Wir verstehen, dass die natürliche Balance des Kohlenstoffkreislaufs für das Klima auf der Erde wichtig ist, und wir haben erkannt, dass unser Tun zu messbaren Veränderungen dieser Balance führt. Das habe ich im vorigen Absatz erklärt. Der komplette Wissensstand ist im sechsten Sachstandsbericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change, auch als „Weltklimarat“ bezeichnet) für jeden frei einsehbar [5]. Es ist also klar, dass die schnelle Erwärmung bereits zu spürbaren Veränderungen geführt hat. Was man nicht genau sagen kann ist, wie das Klimasystem bei weiterer Erwärmung reagieren wird – so etwas ist in der Erdgeschichte, die wir kennen, schlicht und einfach noch nie passiert. Die Symptome des Klimawandels die schon jetzt zu spüren sind hat jeder oder jede aber auch schon mit eigenen Augen gesehen oder erlebt: Weniger Schnee im Winter und der deutliche Rückgang von Gletschern zum Beispiel [6], oder neuerdings regelmäßig austrocknende Flussbetten [7, 8], das zunehmende Auftreten von Extremwetterlagen [9], merklich verschobene Vegetationsperioden von Obstbäumen oder Blumen im Garten [10]. All das sind doch Vorboten von Änderungen, die sich nicht mehr einfach linear vorhersagen lassen. Weil man einfach nicht mit Gewissheit sagen kann, was diese Veränderungen wiederum für andere Prozesse in Gang bringen oder außer Kraft setzen.

Was man mit Gewissheit sagen kann ist, dass es zu weiteren Veränderungen kommen wird, und dass sie sich bei einem „weiter so“ (also: keine deutliche Reduktion des CO2-Ausstoßes) intensivieren werden, denn das zeichnet sich bereits jetzt ab. Das heißt auch, dass sich die Vielzahl an gleichzeitig auftretenden Veränderungen gegenseitig verstärken könnten [11]. Man denke z.B. an die erhöhte Anfälligkeit von Wäldern für Insektenbefall, Windwurf oder Brände, wenn es zu lange zu trocken und warm ist, die Bäume also unter Trockenstress stehen [12, 13]. Wenn man all diese Symptome zusammennimmt und weiterdenkt, gelangt man recht schnell zum Schluss, dass manche Gegenden auf der Erde in naher Zukunft unbewohnbar sein könnten; zum Beispiel solche, in denen es jetzt schon trocken ist. Die bevorstehenden Konflikte um Wasser zeichnen sich bereits ab [14, 15]. In Deutschland sind uns die Flüchtlingsströme von 2015 (Syrien) und 2022 (Ukraine) deutlich vor Augen geführt worden. Was, wenn zusätzlich noch Klimaflüchtlinge dazukommen? Diesen Punkt muss man sich deutlich vor Augen halten: Die von der Menschheit verursachte Klimaänderung hat nicht nur Auswirkungen auf die natürlichen Abläufe, sondern beginnt auch, die von uns darauf aufgebauten sozialen Konstrukte zu betreffen – man denke an die Wasser- und Nahrungsmittelversorgung, den Katastrophenschutz bei Extremwetterereignissen, oder auch die Stabilität unserer politischen Systeme. Die Frage ist, wie stabil diese sozialen Konstrukte sind. Wieviel Klimawandel hält Katastrophenschutz aus, wenn sich die Katastrophen in immer schnelleren Abständen häufen? Wieviel Klimawandel hält Demokratie dann aus? Auch darauf verweisen Klimaaktivisten der „Letzten Generation“: Die Klimaveränderungen betreffen zunehmend auch die politische Stabilität unserer Weltordnung. Das ist keine Panikmache, sondern bereits Realität [14, 15].

Der Kipp-Punkt an dem das Kartenhaus zusammenfällt

Den Wechsel von vorhersagbarem zu unvorhersagbarem Verhalten beschreibt das Konzept des „Kipp-Punkts“. Vor der Überschreitung dieser Punkte warnen Klimaforscher seit Jahren, wie etwa im oben genannten sechsten IPCC-Bericht. Kipp-Punkte beschreiben kurz gesagt, bis wohin der Mensch den Bogen des Erdsystems verbiegen kann, bevor er bricht. Bis dorthin verhält sich das Klimasystem vorhersagbar, danach kippt es um („bricht“) und lässt sich im schlimmsten Fall nicht wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen, oder langsamer als uns lieb sein kann [16]. Ein Beispiel dafür ist das Austrocknen des Bodens. Unterhalb einer kritischen Bodenfeuchte wird er wasserabweisend (hydrophob), und seine Wiederbefeuchtung dauert deutlich länger [17, 18]. All das sehen wir vermehrt und ändern zu wenig an unserem Verhalten. Obwohl man weiß, dass der Mensch nicht schon immer auf dieser Erde gelebt hat [19] und dass das jetzige Klima und seine Balance für uns von größter Bedeutung zu sein scheinen [1, 2]. Etwas weitergedacht beschreiben solche Kipp-Punkte damit also auch, wann das Kartenhaus unserer Weltordnung in sich zusammenfallen könnte. Einen Kipp-Punkt halten wir vielleicht aus, aber was, wenn zwei oder drei kippen? Praktisch formuliert an ein paar Nennungen aus dem IPCC-Bericht: Was, wenn der Grönland-Eisschild, die Permafrost-Gebiete in Sibirien, und der Amazonas-Regenwald allesamt „kippen“ [20]? Die Frage ist nun: Wollen wir, nur weil wir nicht genau wissen ab welchem Temperaturanstieg diese Kipp-Punkte erreicht sind, riskieren, dass sie kippen könnten? Was, wenn es dann kein Zurück mehr zum jetzigen Zustand oder dem vor Beginn des Klimawandels gibt?

Was hat der Ausbau der Windenergie mit dem Klimawandel zu tun?

Anpassung an den Klimawandel oder „das wird schon“

Wir erheben uns trotzdem über die Natur und hoffen, dass wir schon durchkommen durch diese Klimakrise, die doch mehr eine Krise der Menschheit als eine des Klimas ist. Anpassung an den Klimawandel heißt es dann! Wenn wir keinen Weg finden, das Klima und seine Balance – um unseretwillen, nicht um des Klimas Willen – zu bewahren, dann wird der Menschheit auch nichts anderes übrigbleiben, als sich anzupassen. Technologie allein bewahrt vielleicht den Menschen, aber sicher nicht die Welt, in der er leben muss. Bisherige Tests an von der Außenwelt abgeschotteten, sich selbst erhaltenden Ökosystemen haben jedenfalls noch nicht gefruchtet [21]. Nach dem derzeitigen Stand muss der Mensch seine Anpassungsfähigkeit also wohl oder übel dazu nutzen, seinen Einfluss auf das Klima und die Biosphäre zu minimieren. Solange wir das noch selbst in der Hand haben!

Der Ausbau von Windkraftanlagen als Maßnahme gegen den Klimawandel

Und hier kommt die Windkraft ins Spiel. Eine Technologie, die vielleicht nicht perfekt, aber doch geeignet ist, um jetzt eine Veränderung zum Guten zu bewirken. Hin zu einem Klimasystem, in dem der Mensch nicht permanent schlafende Hunde (z.B. in Form von CO2) weckt. Sondern in dem er versucht, einen möglichst kleinen Abdruck zu hinterlassen. Nun fragt man sich in diesen Zeiten zurecht, wo man anfangen soll den Einfluss des Menschen zu vermindern. Man ist dazu verleitet, den Schutz der Natur in jeder Form allem überzuordnen. Die Debatte um den Ausbau der erneuerbaren Energien und besonders der Windkraftanlagen ist dafür ein gutes Beispiel, denn hier treffen unterschiedliche Ansichten von Naturschutz aufeinander. Man muss sich doch fragen, wo der Mensch wäre, wenn er sich in den letzten Jahrhunderten nicht rücksichtslos über die Natur erhoben hätte. Und es stellt sich auch die Frage, ob man vor diesem Fakt die Augen verschließen kann. Es ist naiv zu glauben, dass die Menschheit auf dem Planeten Erde leben kann ohne die Natur in irgendeiner Weise zu verändern. Erstens haben wir das bereits umfänglich getan, und zweitens sind wir auch zu viele geworden um einfach den Rückwärtsgang einzulegen und alles „wie auf magische Weise“ ungeschehen zu machen. Gleichzeitig wollen alle ihren Lebensstandard behalten oder möglichst noch erhöhen. Es geht also darum, eine neue Form des Wirtschaftens zu entwickeln, in der die natürlichen Ressourcen geschont werden und unser Klimaabdruck, wenn doch nicht komplett, so doch zumindest minimiert wird [22]. Und in der wir trotzdem nicht leben müssen wie im Mittelalter. In einem solchen Wirtschaftssystem muss die Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen an vorderster Stelle stehen, denn die durch Treibhausgase verursachten Veränderungen sind so weitreichend, dass sie alles Leben auf der Erde betreffen – nicht nur eine einzelne Spezies an der Stelle, an der z.B. ein Windrad errichtet werden muss.

Stehen Windkraftanlagen dem Naturschutz entgegen?

Es ist aber gerade das Wohlergehen dieser einzelnen Spezies (z.B. Fledermäuse, Rotmilan) das nun vermehrt als Argument für die Schädlichkeit von Windkraftanlagen angeführt wird [23]. Das Vögel und Fledermäuse mit Windkraftanlagen kollidieren ist dabei ausreichend belegt, doch inwiefern diese Kollisionen die Populationen schwächen ist fraglich und durch fehlende Langzeitdaten oft (noch) nicht eindeutig zu belegen. Sicherlich gibt es Habitate in denen eine Windkraftanlage großen Schaden anrichten kann, aber solche Effekte könnten bei der Planung berücksichtigt werden, ohne den Bau von Anlagen einfach grundsätzlich auszuschließen. Derzeitige Statistiken ergeben oft Todeszahlen im Bereich von 0-10 Tieren pro Jahr und Windkraftanlage [24]. Kenntnisse zum Verhalten der betroffenen Arten (etwa dem Nist-, Jagd- und Migrationsverhalten von Fledermäusen oder Greifvögeln) können aber zunehmend genutzt werden, um die Wahrscheinlichkeit von Kollisionen zu senken, etwa indem man die Anlagen zu bestimmten Zeiten herunterfährt oder sie farblich besser markiert [23, 24, 25].

Hochspannungsleitung im Lehniner Forst bei Göhlsdorf.

Daran zeigt sich, dass Klima- und Artenschutz sehr wohl zusammen gedacht werden können und auch in die Umsetzung gelangen. Abgesehen davon kann man mit hoher Sicherheit belegen, dass andere Faktoren weitaus größere Verluste verantworten als die geschätzten 100.000 getöteten Vögel durch deutsche Windkraftanlagen [26]: Der Naturschutzbund geht von 100.000.000 (100 Millionen!) Vögeln allein durch Kollisionen mit Glasscheiben in Deutschland aus [27, 28]. Greifvögel fallen öfter einer Vergiftung zum Opfer als einer Windradkollision [26, 29]. Daten aus den USA legen nahe, dass neben Glasscheiben und Vergiftungen auch Katzen, Kollisionen im Verkehr und mit Stromleitungen deutlich höhere Todeszahlen verursachen als Windkraftanlagen [30]. Eine deutliche Erhöhung der Todeszahlen durch Windräder in Deutschland ist im Vergleich dazu eher nicht zu erwarten, da sich die Anzahl der Anlagen in Deutschland bis 2030 „nur“ verdoppeln soll [31], und die Anlagen gleichzeitig verbessert werden, um Kollisionen mit Tieren zu senken. Es kommt mir persönlich so vor, als wenn die Ansprüche an Windkraftanlagen deutlich höher angesetzt werden als bei anderen vergleichbaren, aber viel häufigeren Bauten. Hinzu kommt, dass eine verpasste Wende in der Bekämpfung des Klimawandels vermutlich noch weitreichendere Rückgänge in den heimischen Vogelbeständen nach sich ziehen würde [24] und die Energie, die wir verbrauchen ja irgendwo herkommen muss.

Welche Landschaft wollen wir schützen?

An der langen Liste von Faktoren die zum Tod von Vögeln führen (Gebäude, Verkehr, Stromleitungen, Katzen), kann man erkennen, dass der Mensch die Erdoberfläche nicht erst seit der Erfindung der Windräder verändert. Die viel beschworene Kulturlandschaft ist weit von dem Zustand entfernt, in dem sich die Erdoberfläche ohne den Menschen befände – beinahe alles wäre mit dichtem Wald bedeckt, und große Säugetiere wären viel weiterverbreitet als heute [32, 33]. Man muss sich doch fragen, wer die Tiere gefragt hat, als in Deutschland der Wald gerodet und Moore entwässert wurden, um Platz zu machen für z.B. Autobahnen, Strommasten und Städte? Als Millionen Hauskatzen als invasive Art in die Vorgärten und Parks entlassen wurden? Als zehntausende Quadratkilometer Fläche zu Äckern umgepflügt wurden oder ebenso große Flächen für den Städtebau und die Wirtschaft versiegelt wurden? All diese Veränderungen an der ursprünglichen Landschaft hat der Mensch von gestern hingenommen ohne die Natur zu fragen, und weithin als Schaffung von Arbeitsplätzen oder Steigerung des Bruttonationalprodukts verkauft. Gerade in dem Moment, in dem ein Teil der Menschen über die Grundlagen unseres Überlebens auf diesem Planeten nachzudenken beginnt, da fällt einem anderen Teil ein, dass die Kulturlandschaft und die Fledermaus und der Rotmilan den Bau von Windkraftanlagen jetzt nicht vertragen. Dabei wollen alle, dass die Welt so bleibt wie sie ist. Dass wir dafür etwas an unserer Form des Wirtschaftens, an unserer Form der Energieversorgung ändern müssen – und zwar nicht erst in hundert Jahren – ist dabei immer noch nicht allen bewusst.

Nicht nur saubere Energie produzieren, sondern auch weniger davon verbrauchen

Mobilfunkmast auf Wohnanlage in Werder/ Havel.

Die Menschen in Deutschland und anderswo haben sehr davon profitiert, dass die Fledermaus und der Rotmilan in den letzten hundert Jahren und davor nichts zu sagen hatten. Der Großteil der Menschen will diesen Lebensstandard auch nicht aufgeben. Appelle zur Reduktion des Energieverbrauchs verpuffen im Nichts [34] und die Nutzung fossiler Energieträger ist weiterhin die Regel und nicht die Ausnahme [35]. Aktuell liegt der Stromverbrauch in Deutschland bei ca. 6800 kWh pro Kopf und Jahr und hat sich in den letzten 25 Jahren nicht deutlich verändert [36]. Der Anteil der erneuerbaren Energien daran hat sich seit 2010 allerdings mehr als verdoppelt und lag 2021 anteilig bei 41% [37]. In den Sektoren Wärme und Verkehr war dieser Anteil deutlich geringer (16,5% und 6,8%). Die Windkraft selbst steuert bisher 24% der Gesamtenergiemenge in diesen drei Sektoren bei und liegt damit an zweiter Stelle hinter der Biomasse (55%) [37]. Es wird also klar, dass in den nächsten Jahren gewaltige Anstrengungen unternommen werden müssen, um den Beitrag der Erneuerbaren zu erhöhen. Alternativ dazu müssen auch Anstrengungen unternommen werden, den Energieverbrauch selbst zu senken [38].

Sind Windkraftanlagen nun gut oder schlecht?

Windkraftanlagen sind sicherlich nicht perfekt. Aber sie könnten es sein, wenn man die Technologie zulässt und dem Industriezweig dahinter die Möglichkeit gibt, das Richtige mit dem Nötigen in Einklang zu bringen. Man sieht es doch schon jetzt, wie manche Orte florieren, weil sie mit der Zeit gehen: Feldheim in Brandenburg [39], Ellhöft in Schleswig-Holstein [40], Steyerberg in Niedersachsen [41], und Wipoldsried in Bayern [42], um nur einige zu nennen, die in den Medien aufgetaucht sind. Die Chancen der Energiewende wurden dort erkannt und genutzt [21]. Wieso verschandelt ein Windrad die Landschaft, Strommasten und Autobahnen aber nicht? Im Gegensatz zum geschichtsvergessenen Zuschieben des Problems auf die Entwicklungsländer (die den Klimawandel seit Beginn der industriellen Revolution nicht zu verantworten haben und in denen derzeit auch ein Großteil unserer eigenen ungezählten nationalen CO2-Emissionen entstehen, Stichworte: Import und Lieferketten) könnten erneuerbare Energien hierzulande in absehbarer Zeit dazu führen, den Ast auf dem wir sitzen zu bewahren [43]. Weil sie dazu führen werden, dass andere sich ein Beispiel daran nehmen. Weil man sich nicht vor den Herausforderungen versteckt hat, sondern aktiv darum bemüht war unseren – unvermeidlichen – Abdruck im Erdsystem zu erkennen und nach Kräften zu minimieren. Und mit genügend Anstrengung lassen sich die dafür benötigten (Windkraft-) anlagen dann sogar so gestalten, dass die Fledermäuse und der Rotmilan nicht unter ihnen leiden müssen, und sich ihrerseits an die neuen Strukturen anpassen können. Auch dazu braucht es Bemühungen, und darauf hinzuweisen ist richtig und wichtig – weiter oben im Text habe ich auf Ansätze verwiesen, wie das auch in die Umsetzung gelangt ist oder gelangen kann. Am Ende wollen wir alle das Gleiche: das unsere Umwelt lebenswert bleibt. Vielleicht kann man sich in den Debatten vor Ort zumindest auf diesen Punkt einigen, und so zu Kompromissen gelangen, die allen nutzen.

Fazit

Die Menschheit verändert das Klima der Erde und bedroht sich damit selbst. Anpassung an den Klimawandel mag wie eine gute Idee klingen, wird aber dann zum Problem, wenn die Böden mehrere Jahre in Folge austrocknen, Ernten ausbleiben und Lieferketten zusammenbrechen, Wälder verschwinden, und von einem Moment auf den anderen der Keller überschwemmt ist. Im schlimmsten Falle, wenn alles gleichzeitig oder in rascher Folge aufeinander passiert. Mit der Temperaturänderung ist es ein bisschen wie mit den Corona-Fallzahlen. Man muss sie frühzeitig abbremsen, um die Krankenhäuser nicht an die Belastungsgrenze zu bringen – nur dass es in diesem Fall um den Anstieg der Temperatur geht, und die Umwelt nicht ins Krankenhaus geschickt werden kann [44]. Die zunehmende Zahl der Hitzetage kann aber sehr wohl auch mit der Zahl der Hitzetoten in Bezug gebracht werden [45, 46]. Das Problem am Temperaturanstieg ist, dass an sogenannten Kipp-Punkten Effekte auftreten können (der Verlust von Eismassen zum Beispiel, die derzeit noch einen kühlenden Effekt auf das Klima haben), die den Temperaturanstieg verstärken werden [44]. Wollen wir unsere Umwelt als Ganzes bewahren, müssen wir also wohl oder übel neue Formen der Energieversorgung erwägen [21]. Das tun wir ja auch bereits, aber eben nicht in genügendem Umfang. Wir sind zu langsam! Die Auswirkungen des Klimawandels und der Ausbau erneuerbarer Energien müssen deswegen als Teil einer Debatte verstanden werden. Wir brauchen die Windkraftanlagen um den Klimawandel zu stoppen.

Also: Unser dringlichstes Problem ist der menschengemachte Klimawandel. Wenn wir den Klimawandel nicht stoppen, wird das weitreichendere Konsequenzen haben als der Bau von Windkraftanlagen. Nicht nur für den Rotmilan und die Fledermaus, sondern auch und vorrangig für uns selbst.

Leipzig, den 27.12.2022

Über den Autor. Ich wurde 1988 in Potsdam geboren. Von 2009-2015 absolvierte ich ein Studium der Biogeowissenschaften (B.Sc.) und Marinen Umweltwissenschaften (M.Sc.) an der Friedrich Schiller Universität Jena und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Danach promovierte ich an der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät der Friedrich Schiller Universität Jena mit einer Dissertation am Jenaer Max Planck Institut für Biogeochemie in der Abteilung Biogeochemische Prozesse. Im Anschluss folgte ein Forschungsaufenthalt an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und der Eawag Dübendorf (Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs, ehemals Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz) in der Schweiz. Seit Juni 2022 bin ich am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) im Department Analytische Chemie in Leipzig angestellt.  Ich beschäftige mich dort mit den molekularen Stabilisierungsmechanismen der organischen Bodensubstanz (auch bekannt als Humus).

Danksagung. Ich bedanke mich bei zwei anonymen Kollegen sowie bei Maren und Jörn Simon für kritische Nachfragen und hilfreiche Anmerkungen zum Text. 

Anmerkungen zu den Abbildungen

Abbildung 1: Die Abbildung zeigt den rekonstruierten Temperaturverlauf anhand von Eisbohrkernen des Projekts EPICA (European Project for Ice Coring in Antarctica) bzw. Wostok. Die beiden oberen Kurven (blau und grün) zeigen die lokalen Temperaturänderungen an zwei Bohrungsstellen in der Antarktis und wurden mittels Deuterium-Isotopen (δD) in Eisbohrkernen abgeleitet (nach EPICA Community Members 2004, Petit et al. 1999 übernommen von [3]). Die unterste Kurve (rot) zeigt parallel das rekonstruierte globale Eisvolumen und wurde aus Sauerstoff-Isotopen-Messungen (δ18O) an den Überbleibseln von Einzellern (Foraminiferen) in einem Satz von global verteilten Sedimentbohrkernen ermittelt (nach Lisiecki und Raymo 2005).

Abbildung 2: Die Abbildung zeigt die beobachtete Verschiebung der Häufigkeitsverteilungen von Temperaturmessungen für vier Zeitperioden (blau, 1951-1980; grün, 1983-1993; orange, 1994-2004; rot, 2005-2015) nach Hansen und Sato (2016), übernommen aus [4]. Die Temperaturverteilungen sind für die Landmassen der nördlichen und südlichen Erdhalbkugel dargestellt und jeweils für Messungen in den Sommer- (Jun-Jul-Aug) und Wintermonaten (Dez-Jan-Feb). Mit „Shift“ (=Verschiebung) und „Width“ (=Weite) ist die absolute Veränderung zwischen den Daten von 2005-2015 im Vergleich zur Normalperiode 1951-1980 angegeben. Die Verschiebung bezeichnet dabei den Temperaturanstieg zwischen den Maxima beider Verteilungen, die Weite bezeichnet das Anwachsen der Breite dieser Verteilungen. Übersetzt heißt das, das es im Mittel auf beiden Erdhalbkugeln und sowohl im Sommer als auch Winter wärmer geworden ist, und das die Bandbreite an gemessenen Temperaturen gestiegen ist, d.h. dass die Ausschläge nach oben (extreme Hitzeereignisse bezogen aufs Mittel) und unten (extreme Kälteeinbrüche bezogen aufs Mittel) zugenommen haben.

Abbildung 3: Abgebildet ist der Anstieg der globalen Oberflächentemperaturen im Zeitraum 1850 bis 2020. In schwarz dargestellt ist die beobachtete Temperatur, in rot und grün sind die Anteile der Temperatur dargestellt, die sich mittels natürlich ablaufender Prozesse und menschlich verursachter Prozesse erklären lassen. Quelle: IPCC AR6 WGI, Abbildung SPM.1b, S. SPM-7.

Abbildung 4: Die Abbildung zeigt theoretische Absorptionsspektren der in der Erdatmosphäre vorkommenden Gase (modellhafte Berechnung mittels Hitran/Web Information System). Oben dargestellt ist der Bereich sichtbaren Lichts (VIS) und Wärmestrahlung (IR), unten dargestellt ist der Bereich obere Bereich des IR (Wasserdampf-Peak bei 6.3µm Wellenlänge jeweils als Referenz angezeigt). Wasser (dargestellt in grün) ist das wichtigste Treibhausgas und trägt dazu bei, dass die Erdoberflächentemperatur überhaupt hoch genug ist, um höheres Leben wie wir es kennen zu ermöglichen. Die Absorptionsbanden zeigen, dass Energie absorbiert und als Wärme (IR-Bereich) wieder abgegeben werden kann. Die durch menschliche Aktivität erhöhten Konzentrationen der Gase CO2 (rot), CH4 (gelb) und N2O (türkis) tragen dazu bei, diesen natürlichen Treibhauseffekt zu verstärken. Der Effekt wird dadurch verstärkt, dass die drei Gase auch in Bereichen Strahlung absorbieren, in denen Wasserdampf Minima zeigt.

Quellen

[1] https://mpimet.mpg.de/kommunikation/im-fokus/klimageschichte

[2] https://www.nature.com/articles/s41561-022-01032-y

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Klimageschichte

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Globale_Erw%C3%A4rmung

[5] https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/

[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Gletscherschwund_seit_1850

[7] https://edition.cnn.com/2022/08/20/world/rivers-lakes-drying-up-drought-climate-cmd-intl/index.html

[8] https://www.eea.europa.eu/data-and-maps/indicators/river-flow-drought-3/assessment

[9] https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/aktuelle_meldungen/210922/Faktenpapier-Extremwetterkongress.html

[10] https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/veraenderung-der-jahreszeitlichen#pflanzen-als-indikatoren-fur-klimaveranderungen

[11] https://www.science.org/doi/10.1126/science.aaz9000

[12] https://academic.oup.com/bioscience/article/70/10/854/5901988

[13] https://www.mpg.de/15962454/interview-mit-henrik-hartmann

[14] https://www.fluter.de/klimakonflikte-krieg-beispiel-regionen

[15] https://www.bpb.de/themen/kriege-konflikte/dossier-kriege-konflikte/266613/klimawandel-als-risikomultiplikator-und-konflikttreiber/

[16] https://de.wikipedia.org/wiki/Kippelemente_im_Erdklimasystem

[17] https://www.ufz.de/index.php?de=36162

[18] https://www.scinexx.de/news/geowissen/duerre-macht-boeden-wasserabweisender/

[19] https://www.nature.com/articles/nature.2017.22114

[20] https://www.nature.com/articles/d41586-019-03595-0

[21] https://de.wikipedia.org/wiki/Biosph%C3%A4re_2

[22] https://www.zdf.de/politik/frontal/energiekrise-kurswechsel-energiepolitik-gemeinde-windkraft-erneuerbare-energie-windpark-100.html

[23] https://www.nul-online.de/Magazin/Archiv/Auswirkungen-der-Windenergie-auf-Tierarten,QUlEPTUzMTE4NzAmTUlEPTgyMDMw.html

[24] https://www.derstandard.de/story/2000131109284/muessen-voegel-fuer-den-klimaschutz-sterben-ein-faktencheck

[25] https://twitter.com/quarkswdr/status/1518636972708962305

[26] https://www.mitwelt.org/windraeder-voegel-fledermaeuse-vergleich.html

[27] https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/11932.html

[28] https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/11/ber-flughafen-vogelschutz-glasfassade-naturschuetzer.html

[29] https://baden-wuerttemberg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/wissenswertes/29716.html

[30] https://www.statista.com/chart/15195/wind-turbines-are-not-killing-fields-for-birds/

[31] https://twitter.com/quarkswdr/status/1464479616622645250

[32] https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/potentiell-natuerliche-vegetation/12654

[33] https://www.geo.de/natur/tierwelt/734-rtkl-weltkarte-so-saehe-die-erde-ohne-menschen-aus

[34] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/2_abb_bruttostromerzeugung-verbrauch_2022-03-25.png

[35] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/4_abb_eev-sektoren-et_2022-03-25.png

[36] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/240696/umfrage/pro-kopf-stromverbrauch-in-deutschland

[37] https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen

[38] https://www.zdf.de/politik/frontal/energiekrise-wegwerfwae-strom-abschaltung-windkraftanlagen-photovoltaik-100.html

[39] https://www.deutschlandfunkkultur.de/energieautark-in-brandenburg-100.html

[40] https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/energiewende-wie-windkraft-ein-113-seelen-dorf-reich-machte-a-1078759.html

[41] https://www.ndr.de/nachrichten/info/Wie-ein-Dorf-in-Niedersachsen-die-Energiewende-vorantreibt,steyerberg130.html

[42] https://www.merkur.de/wirtschaft/wildpoldsried-dorf-bayern-putin-gas-energiewende-windkraft-photovoltaik-biogas-news-91738063.html

[43] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/3_abb_bruttostromerzeugung-et_2022-03-25.png

[44] https://www.rms.com/blog/2021/03/11/whats-the-doubling-time-for-climate-change

[45] https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/klimawandel-hitzetote-deutschland-1.5613015

[46] https://www.rnd.de/panorama/frankreich-hitze-sommer-kostete-10-000-menschen-das-leben-AQKQINUSPK34HCOPFPVZIB73LY.html

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