… wirre Zeiten, schlechte Stimmung – mit dem Traktor die Kurve kriegen!

Optimistischer TRAKTORFAHRER – es kann nur besser werden!

Der Winter ist in vollem Gange, noch im alten Jahr kam er mit viel Regen, danach mit Schnee. Im neuen Jahr erfreute er mit einem Hochdruckgebiet bei gleichzeitigem Hochnebel, beides zusammen  bescherte den Pflanzen eine knackige Schicht aus frostigen Kristallen bei klirrender Kälte, was sehr schön aussah – wenn auch bei schlechtester Luftqualität. Schuld daran waren jedoch weniger die Traktor-Dieselmotoren, die an diesen Tagen überall in Deutschland rund um die Uhr liefen, als vielmehr gusseiserne Öfen – aus Polen. Inzwischen leben wir nun wieder mit milden Temperaturen, das jedoch bei viel Wind. Also: das volle Programm! Insofern wird das Jahr 2024 eventuell kein langweiliges, sondern ein dynamisches Jahr werden.

Im ersten Monat des neuen Jahres war es global betrachtet, allerdings so warm, dass dieser Januar als der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen gilt. Die Erderwärmung schreitet unaufhörlich voran, auch, wenn es in Deutschland im letzten Sommer eigentlich weniger Grund zur Klage gab. Immerhin regnete es ausreichend, wenn auch in manchen Regionen, viel zu viel. Der kommende Sommer könnte schon wieder hitziger ausfallen, beispielsweise, wenn sich eine ungünstige Wetterlage für längere Zeit an einem bestimmten Standort festgefressen hat und von dort nicht weichen will. Dann kann es unangenehm werden. Die Amplitude geht entweder hoch oder runter – nur mehr Extreme! Aber das gemäßigte Mittel, das bleibt immer öfter aus. Dabei war doch von Mutter Natur, ursprünglich einmal alles so wunderbar ausbalanciert und zu unserem Besten eingerichtet worden!

Wettermäßig gab sich das alte Jahr also moderat, ich bin aber trotzdem froh, dass es vorbei ist. Zur Untermauerung meiner Worte zeige ich ihm, diesem verkackten alten vergangenen Jahr, meinen STINKEFINGER! Denn dieses verkackte Jahr, das war alles andere als schön. Nach dem Ableben der Mutter gab es Zwischenmenschliches, das mir sauer aufstieß und deshalb schlimmer war als der erneute Besuch unserer Wanderratten im Winter, die offensichtlich mal schauen wollten, ob es nicht doch noch etwas für sie zu holen gäbe bei uns. Die schlauen Tierchen verrieten sich durch ihre niedlichen Spuren. Der Abdruck vom Rattenschwanz, zog sich zwischen ihren Tapsen im Schnee hindurch wie eine dünne Schnur. Kein Zweifel! Der Garten wird nach wie vor von ihnen kontrolliert. Das bedeutet; eine erhöhte ‚Gefechtsbereitschaft‘ unsererseits, muss nach wie vor leider beibehalten werden. Und ausgerechnet zu Weihnachten kam dann hinzu, dass einige von unseren Elektrogeräten fast gleichzeitig rebellierten, sodass hier Ersatz besorgt werden musste. Zum Jahresende verschicken die online-Händler aber leider gerne so Sachen, die eine Macke haben und die sie das Jahr über anscheinend sammeln. Um sie auf elegante Art am Ende des Jahres dann, loszuwerden? Jedenfalls ist es uns in diesen, unseren Elektrogeräte-Fällen, gleich mehrfach so ergangen! Wahrscheinlich steckt hinter dieser Methode die simple Erfahrung, dass Geschenktes vom Beschenkten, der diese Dinge zu Weihnachten bekommt, nicht genauer analysiert wird – denn dem geschenkten Gaul schaut man ja angeblich nicht ins Maul – sagt das Sprichwort, dann kann selbst mit Ausschuss (auch CDs eignen sich dafür) noch Gewinn gemacht werden! Dumm nur, dass wir davon nichts verschenken wollten…

Meinerseits betriebene märkische ‚Himmels-Forschungen‘ bestätigten mir jedoch – mittels rosa Wolkentrotz all dieses unnötigen Schlamassels, wieder auf einem besseren Wege zu sein. Nun, wo Silvester seit gut einem Monat als überstanden anzusehen ist und der Hund, trotz des erlittenen Knaller-Traumas – wie jedes Jahr – noch lebt, rollt der Ball wieder! Wohin, das ist ungewiss … Hauptsache er rollt!

Denn, wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel. Na dann: Auf zu neuen Ufern!

Lachsfarbenes, dynamisches ROSA in Kombination mit Pink – nichts für Schlaffis!

Ich nehme es mit Humor! Man kann nämlich mit etwas Glück, sehr gut auch ohne eine Wahrsagerein zu bemühen, anhand der sich bietenden alltäglichen kleinen Zeichen, bestens in die Zukunft und dort dann Schöneres sehen. Auf seltsame Art und Weise bekam ich just an einem Tag im letzten Dezember, als ich rücklings auf dem Boden liegend, nicht ganz freiwillig (:-) gen Himmel sah – ‚rosa Schäfchen‘ zu sehen. Zugegeben, es handelte sich um eine merkwürdige Situation; aber trotzdem war es wunderschön, weil diese Intensität der Farben, einfach unglaublich war! Vom vielen Bücken nach den lose liegenden Scherben im aufgeweichten Waldwegboden, ist mir doch tatsächlich etwas schwindlig geworden, doch das frischgrüne und dick aufgepolsterte Moos, in das ich sank, bettete mich weich und so derart gemütlich, dass mich die heraufziehende Dämmerung nicht weiter störte – im Gegenteil! Das Wetter gab sich ja äußerst milde. Für diese kleine Störung innerhalb meines Betriebssystems wurde ich also auf so bezaubernde Weise belohnt, zuerst mit zarten, später mit vielen wunderschönen, kräftig in Rosa eingefärbten Wolken am Himmelszelt.

in ‚Rosa Stimmung‘ am Boden liegend … !

Als hätte ich mir eine Portion Haschkekse gegönnt!

Die darin eingebackenen Substanzen, sollen ja die geniale Fähigkeit besitzen, uns leicht benebelt, völlig einlullen zu können. Der Verzehr solcher Kekse macht es möglich, alle schwer zu verdauenden Gedankengänge wunderbar ‚leicht’ abheben zu lassen! So wird von Insidern berichtet … ich kann es mangels eigener Erfahrungen aber natürlich nicht genau sagen, ob sich Haschkekse im Bauch tatsächlich wie rosa Wolken im Kopf anfühlen … doch bald schon kann es jeder, der möchte, selber ausprobieren! Cannabis wird ab dem ersten April – ganz ohne Scherz – legalisiert! So unentspannt böse, wie immer mehr von uns gerade drauf sind, täte es sicher nicht schaden. Rosa Wolken kommen doch dann gerade wie gerufen! … wenn schon aufgrund der schlechten Zeiten wir alle (wir das Volk!) ordentlich „wirr“ im Kopf werden und deswegen schlechte Stimmung herrscht…

… oder was könnte anderes dagegen getan werden? …. Nägel mit Köpfen machen womöglich? Nee … bloß das nicht!!!

Nun ist es aber modern geworden, sich öffentlich zu empören – das ist die heutige Devise, dazu gehört, sich auf der Straße Luft zu verschaffen. Und zwar branchenübergreifend. Das für mich Interessante dabei ist, dass die sogenannten „Klimakleber“, die den Straßenungehorsam weniger aus Eigennutz als aus der gebotenen Notwendigkeit heraus, einst erfunden hatten, nun keinen Sinn mehr darin sehen, es noch weiterhin auf diese Art zu tun. Die werden sich jetzt andere, effektivere Sachen ausdenken wollen und müssen. Wir dürfen also gespannt sein! Wenn immer wieder aktuell verglichen wird zwischen den Protesten der Bauern und denen, der Aktivisten, dann muss doch der Gerechtigkeit halber erwähnt werden dürfen, dass die Aktivisten der Letzten Generation, wenig Möglichkeiten zur Verfügung hatten, um Gehör zu finden. Denn weder haben sie eine Gewerkschaft, noch verfügen sie über andere Druckmittel, es ist allein die Sorge um die Zukunft, die sie verbindet.

Berufsgruppen können hier ganz anders auftreten!

Da steckt konkret etwas dahinter, was in Geldwert umgerechnet werden kann! Jeder kann sich damit identifizieren, denn am Geld hängen wir alle, daran ist jeder interessiert! Die Klimaaktivisten begingen, so heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft, „Straftaten“ indem sie die Straßen blockierten. Sie „nötigten“ andere und begingen „Sachbeschädigung“ – vorzugsweise an Gebäuden, wofür die Farben Schwarz und Orange zum Einsatz gelangten. Oder Kartoffelbrei, den sie warfen. Ausgerechnet auf Kunst! Allein; es ging ihnen dabei weniger um sich selber als um das große Ganze … was jedoch zu wenig ist. Diese jungen Leute hätten ihr Anliegen mal etwas mehr geldbezogen offerieren sollen! So aber war das von Anfang an total uninteressant formuliert! Darin bestand ihr Problem. Protest, der etwas bewirken soll, so lernen wir gerade, sollte nicht von Fastfood-Koch-Kunst, sondern von der Wirtschaft inspiriert sein! Besser wären Worte wie „Tarifbeschlüsse“, „Brutto“ und „Netto“, „Subvention“ oder „Defizit“, gewesen, die von ihnen benutzt worden wären. „Lohnausgleich“ hört sich doch gleich viel sympathischer an, als „Co-2-Reduzierung“, oder „Biogemüse für alle“, „Luxussteuer“ und „SUV-Park-Gebührenerhöhung“. Sätze wie: „Wir können nicht mehr, denn wir stehen unter Druck!“ … oder: „Weniger Arbeitszeit bei gleicher Bezahlung“, versteht schließlich jeder.

Piloten, Pflegekräfte, Ärzte, Handwerksbetriebe und Spediteure, Bahnmitarbeiter, Bauern und andere, die noch kommen werden, protestieren jedenfalls aktuell mit „MehrWert“ – das können sie deshalb, weil sie zuerst einmal – im Gegensatz zu vielen, die da kaum mitreden können – einen Wert haben, den sie sehr genau kennen …

Mehr wert sein – allein darum geht es doch im Leben! Und aus eigener Erfahrung weiß ich – egal ob es sich nun um Menschen, Tiere oder Pflanzen handelt; wer die Interessen der Mächtigen nicht bedient oder sich ihrer Aufmerksamkeit nicht als würdig erweist und darum abfällig behandelt wird, klar, so jemand braucht jede Menge anderweitiger Unterstützung – aber doch nicht unbedingt solche, von der Straße! Für die Straße, so hat sich in den letzten Wochen eindrucksvoll gezeigt, muss man nämlich TRAKTOR fahren können! Und das kann nun wirklich nicht jeder. Wirklich beeindruckend, diese dicken Dinger mitten in der Stadt! … und dann auch noch so viele auf einmal. Da steckt viel Witz dahinter. Sympathisch fand ich bisher auch wie die sich aufopfernden Protagonisten, füreinander einstanden und sich gegenseitig halfen. Bei allem Ärger wirkten die Bauern sehr authentisch, so, als kämen sie direkt vom Acker. Für alles (heiße Suppe, Kaffee, Gegrilltes) hatten sie gesorgt, so ließ es sich vermutlich, ihrer funktionierenden Gemeinschaft wegen, gut aushalten … in der großen Stadt Berlin.

Als halbwegs eingeweihte Person kann ich mich hineinfinden in das, worum es ihnen geht.

Was mit meinem Erstberuf zusammenhängt, den ich einst erlernt habe. 

ZT-300 aus DDR Produktion (Quelle: EBAY Kleinanzeigen)

Deshalb bin ja auch ich berechtigt dazu, einen Traktor fahren zu dürfen! … bekomme aber immer wieder nur zu hören: selber schuld, dass du nicht in der Produktion geblieben, sondern – schön blöd – eine freiberuflich arbeitende Künstlerin geworden bist! Ja, ich merke gerade, wie schmerzlich sich das anfühlt, weil es mir rein gar nichts nützt zwar einen TRAKTOR fahren (oder sich einen malen) zu können, jedoch keinen solchen (in echt) zu besitzen! Denn das ist das eigentliche Problem! Als soloselbständiger Künstlerin fehlt mir einfach das Kapital, um meiner Neigung nach Riesenreifen und starken Motoren in gebotener Intensität, auch tatsächlich nachgehen zu können. Dabei liebe ich das rustikale Ambiente im und rund um den Traktor und klar, ich würde zu gern mal wieder eine Runde mit solch urigem Gefährt drehen wollen. Ich fürchte aber, dass mir dafür inzwischen eine gehörige Portion Unbefangenheit fehlt – ich bin einfach schon zu lange raus. Doch wer unbedingt möchte, der wird im Internet fündig! Da kursieren Youngtimer-Modelle, die recht preisgünstig sind.

Erstaunt haben mich die geringen Portokosten, derer es bedarf, eine so gewaltige Landmaschine zu versenden!

Als Fahrschülerin auf dem „ZT-300“ – das waren noch Zeiten! Dieser Typ Traktor war damals der modernste und größte, den es in der DDR gab. Bei der Recherche bekam ich regelrecht Lust, mich sogleich ins Abenteuer zu stürzen! … und so sind dann auch die Bilder zu diesem Beitrag in Folge dessen, zügig entstanden. Ich weiß wovon ich schreibe, denn ich bin tatsächlich im Besitz eines Führerscheins, der mir das Fahren einer solch landwirtschaftlichen Zugmaschine (!) mit Hänger) erlaubt. Das ist kein Witz. Im Rahmen meiner Lehr-Ausbildung zur Gärtnerin in den späten 70-igern, gehörte das nämlich zur Ausbildung dazu. Die Frauen mussten – wenn die Männer verhindert waren – natürlich genauso ranklotzen können, so die Devise! Zumindest sollten auch Gärtnerinnen in der Lage sein, den ‚Karren‘ genauso wie die Männer, aus dem Dreck zu ziehen, falls nötig. Das machte uns Frauen schon auch ein bisschen stolz … denn so war das damals in der alten DDR, eine gelebte Form von Gleichberechtigung! … die Frauen packten selbstverständlich kraftvoll mit an.

Soweit die Theorie. Die Praxis sah ein bisschen anders aus, dann fuhren, wenn überhaupt, die Frauen den Dumper … der Name stammt aus dem Englischen – to dump bedeutet kippen. Die in der DDR geläufige Version, ein dreirädriges Gefährt, genannt „Dreikantfeile“, besaß seinen nicht überdachten Laderaum vorn und war ein sog. „Vorderkipper“. In der Gärtnerei brauchte man dieses, im Vergleich zum Traktor, kleinere und wendigere Gefährt, für sämtliche Schüttgüter-Transporte; solche von Mist und Erden, Strohballen und Abfällen aller Art. Nicht ein einziges Mal sollte ich als Gärtnerin in Caputh, in diesen Genuss gelangen – den (kleineren) Traktor, den wir im Betrieb hatten oder wenigstens den Dumper, auszuprobieren!

Ich freue mich trotzdem an dieser Stelle von meinen eigenen Erfahrungen im Umgang mit Traktoren, zu berichten!

Wenn es sich auch nur um Fahrschulerfahrungen dabei handelt. Ich bitte im Voraus um Entschuldigung, dass ich nun daraus einen humorvollen Beitrag zu stricken versuche. Ich habe leider keine Bilder aus der damaligen Zeit zur Verfügung, auch deshalb ergänzen diese neu entstandenen Fotos meinen Text. Es machte mir jedenfalls einen riesigen Spaß den Traktorfahrer raushängen zu lassen! Allen demonstrierenden Bauern und Landwirten sei dafür gedankt, nämlich dafür, dass sie mit ihren Kundgebungen und Protesten das Interesse an ihren knatternden Riesen, bei breiteren Bevölkerungsschichten, überhaupt geweckt haben. Viele Kinder wussten bisher ja gar nicht, wie man auch langsam äußerst gut vorankommen kann! Die Höchstgeschwindigkeit des ZT-300 liegt bei ca. 40 km/h – was besticht, ist also weniger die Geschwindigkeit, als seine grummelige Seele. Ein schickes Auto haben viele, doch jetzt sehen wir, dass es noch anderes als Äußerlichkeiten gibt, worauf es im Leben ankommt! Die vielen Solidaritätsbekundungen der sympathisierenden STADT-PUPER gegenüber der protest-demonstrierenden LAND-EIER, fand ich jedenfalls überwältigend. Die Leute in der Stadt haben das kostenlos stattfindende, bäuerliche Weiterbildungs-Programm, also direkt angenommen! Ich fände es aber auch gut, wenn vor dem ehemaligen Reichstag auf der Rasenfläche, eine Herde Schafe oder richtig viele bunte Kühe grasen würden – die Abgasentwicklung wäre dann einfach weniger hoch! … und die Stadt-Kinder würden lernen, dass Schafe nicht doof und lila Kühe – nur eine blöde Erfindung der Werbeindustrie sind.

Ich hatte ja, das muss ich zugeben, schon des Öfteren darüber nachgedacht wie diese äußerst interessante Facette meines Lebenslaufes – TRAKTOREN (mit Hänger) bedienen zu dürfen – in einen meiner Texte zu integrieren sei, denn wer mich anschaut, der rechnet mit allem, aber doch nicht damit! Und nun ergibt sich das praktisch von selbst.

Waldläufer-Arbeits-Schuhe, Leder, Modell „VINTAGE“ – 5000 XL / – extraweit.

Und darum kann ich das alles endlich mal etwas ausführlicher erklären!

Wieso ich beispielsweise als Frau wenig Wert darauf lege, unbedingt wie eine echte FRAU auszusehen.

Wie allgemein bekannt, liebe ich rustikale Outfits! Ich kann es mir bei meiner Leidenschaft für altes Gerümpel nämlich einfach nicht erlauben, ständig auf die Klamotten achten zu müssen, sodass die sauber bleiben. Mit dem, was ich oben anhabe, meistens etwas mit großen Taschen, muss auch alles Untere einigermaßen gut zusammen gehen, da bin ich bei aller Großzügigkeit, dann doch sehr eigen. Zu den gemütlichen Hosen, die ich praktisch ständig trage, gesellen sich Sneakers, ich besitze davon gleich mehrere. Ein oder zwei dieser Turnschuh-Paare werden sicherlich später mal im Museum landen … dazu eine alte, abgeschabte Lederjacke, die ich mir vor über 25 Jahren in einem Herrengeschäft gekauft habe – fertig! Nur das „volle Programm“ – in Form von Gummistiefeln – das brauche ich nicht.

Waldläufer-Trecker-Stiefel, Lederausführung, Modell „VINTAGE“ – 5000 XXL / – extraextraweit

Mit meinen sensiblen Füßen muss ich äußerst sorgsam umgehen. Deshalb bin ich ja auch so überaus froh und dankbar, dass es bequeme und flache, dabei sportliche und trotzdem, richtig gut aussehende Treter (siehe die beiden Fotos dazu) für Frauen wie mich und für alle Lebenslagen gibt.

Als Traktor-Flüsterin darf man nicht pingelig sein …

Nur ein „EXTRA“, das musste extra für meine Person sein! Das fing schon mit den kurzen Beinen an. Ich kam da unten an die Pedalen des Traktors nicht richtig ran! Ich brauchte während der Fahrstunden deshalb ein extra Kissen im Rücken, das extra für mich geordert worden ist und hinten – auf der Traktorrücksitzbank – immer extra bereitlag. Ich war einfach zu klein für das große Gefährt, musste aber wie alle anderen auch, trotzdem die Prüfung absolvieren. Man schmunzelte über uns, ich war da nämlich nicht die einzige, es gab noch andere, kleine Frauen neben mir, denen es genauso erging. Und wir fanden es gar nicht witzig. Mit unseren kurzen Beinen saßen wir ja sehr weit vorne auf dem Fahrersitz, wir hingen sozusagen mehr auf ihm als darauf zu sitzen. Beim Fahren lugten wir unbequem und ganz dicht vor dem Lenkrad klemmend – unter diesem hervor, um halbwegs über das imposante Armaturenbrett schauen zu können. Sein Anblick lässt in etwa erahnen, dass es so einfach nicht ist, einen Traktor zu bedienen. Ähnlich urig sieht’s im Cockpit eines Flugzeugs aus! Außerdem habe ich dunkle Erinnerungen daran, dass wir, um die Gangschaltung zu beherrschen, ein glückliches Händchen (und die Füßchen) dafür, erst entwickeln mussten.

Alles nur eine Frage der Übung und der Gewöhnung sagten uns tröstend die Männer … natürlich, was blieb uns auch anderes übrig?

Immer dann, wenn wir auf Dorfstraßen oder einmal auch in der Stadt unterwegs waren und ich bei voller Fahrt nicht mehr daran dachte, in einem Traktor zu sitzen, verging meinem Fahrlehrer das Lachen. Weil; ich war gern zügig unterwegs! Die smarten 30 km/Stunde reichten mir dann nicht mehr aus. Also entwickelte ich eine gewisse Bereitschaft dafür, es mit Mut zum Risiko, noch bei Dunkelgelb unbedingt über die eine oder andere Ampel hinweg, schaffen zu müssen und reizte was an Geschwindigkeit machbar war, voll aus. Mit dieser Taktik, so merkte ich bald, vermochte ich trotz meiner kurzen Beine, enorm zu verblüffen! Verblüfft schauten auch die jungen Männer einer Abiturklasse, die nach ihrem bestandenen Abitur und vor Beendigung der Schulzeit, in der gärtnerischen Produktion um die Ecke, ihren sogenannten sommerlichen „Arbeitseinsatz“, … absolvierten. Das Schulfach „PA“ also „Praktische Arbeit“ gehörte zum Unterrichtsgeschehen damals dazu. Auch mein späterer Ehemann Jörn, befand sich in dieser Truppe – war zu jenem Zeitpunkt aber, an eine andere vergeben.

Meine damalige Freundin Sabine und ich, wir erhielten jeweils alle beide (!) einen netten Brief von einem anderen – jedoch ein- und demselben, lustigen jungen Mann (Jörns damaliger Freund Holger) der danach dann, eine Laufbahn als Arzt eingeschlagen hat. Seine beiden gekrakelten Briefe an uns begannen mit der witzigen Anrede: Meine liebe kleine (blonde beziehungsweise schwarzhaarige) Traktorfahrerin!“ … da haben wir uns natürlich gekringelt vor Lachen! Das, nur nebenbei als amüsante Randnotiz zu diesem Text und zur Erklärung, welche enorme und unerwartete Wirkung solch ein tolles TRAKTOR-Gefährt unter einem kleinen Frauenhintern bei der Jung-Männer-Welt, zu entfalten im Stande gewesen war! Dass es auch anders ging, davon ein paar Zeilen weiter unten und einen älteren Herren betreffend, mehr.

Zu schnell war ich allerdings selten, es ergab sich nicht so oft. Gemütlich und ausgesprochen ‚cool‘ im dichten Straßenverkehr mit dem Traktor ohne jede Hektik unterwegs zu sein – das war auch richtig schön – eine einzige Freude war das! Mit dem Traktor in der großen Stadt, all die anderen Verkehrsteilnehmer ordentlich – und als FRAU auch erwartungsgemäß und sozusagen vollumfänglich – zu behindern, das machte einen riesen Spaß. Dieses Gefühl hoch über allen anderen und nicht angreifbar zu sein, war wunderbar. SUV nichts dagegen!

Mit meiner rosa DDR-Fahrerlaubnis in Heftform mit Klarsichthülle vermochte ich bei etwaigen VP-Kontrollen, äußerst zuverlässig zu verblüffen! Heute habe ich (siehe u.r.) nur noch ein rosa Kärtchen.

Ich erinnere mich beispielsweise noch sehr gern an diese eine Fahrt, die innerhalb Potsdams an einem späteren Vormittag (dem frühen Nachmittag) stattfand. Das musste sein, damit man wenigstens einmal im Leben auch wusste, wie das geht und vor allem, wie es sich anfühlt. Ansonsten dürfen Traktoren die öffentlichen Straßen nur dann befahren, wenn sie über diese auf des Bauern Grund und Boden – zur Bearbeitung desselben – führen oder anderes sie dazu berechtigt: Dringend notwendige Betriebsfahrten zum Beispiel. Ich sollte also zu Übungszwecken – aus Werder kommend – in unseren Ausbildungsbetrieb „Alte Zauche“ zurück und deshalb Richtung „Leipziger Dreieck“ fahren, so die Zielvorgabe. Dazu musste ich mit meinem Trecker über die „Lange Brücke“ innerhalb mehrerer Spuren rollen, in die ich mich einzuordnen hatte … was jedoch ohne Probleme ablief und einem Wunder gleichkam. Die erwähnte erfolgreiche Behinderung gelang mir bereits vorher: Und zwar gleich hinter Potsdams Stadtgrenze!

Den Gesichtsausdruck meines Fahrlehrers werde ich nie vergessen. Er kannte mich als zwar lustige, jedoch stille Person, dass ich aber auch frech werden konnte, das wusste er bis zu jenem Zeitpunkt noch nicht.

Dem Herrn, der meine Frechheit provozierte, war zuvor seine HUTSCHNUR gerissen.

Deshalb hupte er unentwegt, denn er fühlte sich von mir genötigt. Soviel dazu, was derzeit in den Städten abgeht! Dabei war jedoch sofort klar, dieser Mann ertrug es einfach nur nicht, an eine junge Frau geraten zu sein, die zufällig neben ihm fuhr. Genau auf der Spur nämlich, auf die er selber gedachte, aufzufahren. Er kam nicht an mir vorbei und erwartete wohl, dass ich einlenkte. Warum ich das nicht tat, habe ich vergessen … habe, wie ich mich erinnere, zu ihm stattdessen aus dem Führerhaus des ZT – weitaus größer als sein mickriges Auto – nur herunter geschaut – so von oben herab – einfach toll dieses Gefühl. Eine kleine Tante auf Reisen in ihrem TRAKTOR mitten in der großen Stadt … das muss ihn total erzürnt haben. Und wahrscheinlich mochte er auch die englische Queen nicht! Denn ich ließ meinem Humor freien Lauf, mir konnte ja nichts passieren! … also winkte ich ihm kurzerhand zu! … genauso wie Elisabeth II. das immer bei ihren volksnahen Auftritten zu tun pflegte; sitzend in ihrem Rolls Royce, Range Rover, im Jaguar oder Bentley… 

Hofft auf bessere Zeiten: TRAKTORFAHRER mit viel Feingefühl.

… und fand diese Übertreibung ausgesprochen witzig!

An dieser Stelle sei kurz darauf verwiesen, dass, wer im bäuerlichen Betrieb seine Not hat über die Runden zu kommen – ja mal darüber nachdenken kann, Traktorfahren als Leistung direkt anzubieten! Für Männer und Frauen mit wenig Selbstbewusstsein zum Beispiel. Diese Leute können dann ihren schicken Sportwagen oder das Cabrio, getrost stehen lassen und entspannen. Wer im Traktor sitzt, der fühlt sich nicht nur auf Kopfsteinpflaster tatsächlich so, als könne er Bäume ausreißen!

Aber aufgepasst; wer Traktorfahren nicht nur als Hobby betreiben will … der muss eine entsprechende Prüfung bestehen! Und uns blieb damals wirklich nichts erspart; mir zum Beispiel machte der Unterpunkt: „Einparken mit Hänger“ und das im Rückwärtsgang … hinein in eine fiktive Haltebuchte, dann doch sehr zu schaffen. Denn die ‚Garage‘ bestand lediglich aus einer Reihe am Boden drapierter Ziegelsteine und damit, viel zu weit unten für mich! Ich konnte sie leider aus dieser ungünstigen – also der niedrigen Position – im Rückspiegel beziehungsweise aus meinem Führerhausfenster heraus, kaum richtig erkennen! Und so Piepdinger, wie sie heute geläufig sind, wenn man rückwärtsfährt, die gab es ja (glaube ich) noch nicht, also hatte ich auf die Handzeichen meiner Einweiserin, meiner Kumpeline Zeisi zu achten. Die Fahrtstunden absolvierten wir gemeinsam und die Prüfung ebenso.

Eine von uns saß also während der Fahrschulstunden immer auf der Rücksitzbank.

Und nun fuchtelte sie herum, um mir zu signalisieren, wo es langging. Mal sollte ich den Trecker dahin, dann dorthin manövrieren, immer ruckelnd und /hoppelnd im Wechsel, /also vor/zurück/und wieder vor/und wieder /../. zurück/vor/ und noch ../. ein bisschen mehr zur Seite, wobei der Graben immer tiefer wurde, den die gewaltigen Hinterräder sich gruben und in den ich abzurutschen drohte. Und auch der Hänger trachtete danach, immer gerade nur das zu tun, was er für richtig hielt! Dabei ist für Fahrer eines normalen PKW manchmal schon ein Problem, solch ‚Kiste‘ auf Rädern hinten dran und am Auto befestigt, beim Rückwärtsfahren mit bedenken zu müssen! Und ich musste also dieses Riesenhängerding zusätzlich zum Traktor auch noch wuppen können – ohne dabei etwas zu sehen! Man bedenke außerdem, die großen, hinteren Räder eines Traktors dieses Formats, entsprechen in etwa meiner Größe (ca. 1,60 m hoch), und der blöde Acker war natürlich, so kam es mir vor, vorher absichtlich (extra für uns) frisch bestellt, also umgepflügt worden … das machte es nicht gerade leichter. Bedächtig begann die riesige Maschine sich fast so – wie ein alter Elefant am Wasserloch – mehr und mehr zur Seite zu neigen … aber ich gab nicht auf. Insgesamt war das eine wichtige Erfahrung für mich gewesen, die mir später noch nützlich sein und im Leben weiter helfen sollte. Doch was hätte ich an diesem Tage nicht alles dafür gegeben, um meinen Traktor in eine echte Garage oder auch eine Parklücke beim Konsum gegenüber, einparken zu dürfen! Egal wie rum.

Leider gab es ja zu dieser Zeit noch keine Smartphones, wie schade! Ich meine, ein Foto zum Beweis dafür, dass ich es trotz aller Beschwerlichkeiten, dann doch tatsächlich irgendwie ganz passabel hinbekommen hatte und meinen rosa „Lappen“ nicht nur aus Mitleid bekam … das wäre echt schön gewesen.

TRAKTORFAHRER; souverän und dicke da! …

Manchmal denke ich, schon damals war ersichtlich, dass ich mich als Mann in meiner (rauen) Welt, weitaus besser aufgehoben fühlen würde. In typischen Frauenberufen komme ich einfach nicht so gut zurecht. Und zu ‚tollen‘ Künstlern werden auch eher immer nur die Männer auserkoren, deshalb bleibe ich auch hier, eine Außenseiterin. Sowohl die Traktorfahrerin als auch die Kunstschaffende, beide stießen in ihren bisherigen Leben, jedenfalls andauernd an „unsichtbare Grenzen“ oder „gläserne Decken“ oben an, wie es so blumig heißt. Als souveräner Mann hat man es im Leben viel leichter auch, wenn es allgemein heißt, Männer würden es schwerer haben. Da kann nur heftigstes Ablachen helfen! Und dafür gibt es – bloß gut – der Anlässe genug. Fasching beispielsweise … und deshalb übe ich schon mal. Andere Frauen gehen als Mannequin oder Prinzessin, doch solche Mätzchen interessieren mich nicht – haben mich noch NIE interessiert. Um ein ordentliches Foto von einem Mannsbild (als Selfie) zu schießen, braucht’s nicht viel und ich kann hierbei auf verschiedenste Utensilien zurückgreifen, die ich in meinem Fundus aufbewahre. So zum Beispiel „Haarersatz“ in Form von zwei Sattelschonern aus Schaffell – einer schwarz, einer weiß – immer im  im Wechsel – manchmal auch mit einer Perücke. Dazu diese zwei Bürsten, welche Bartwuchs im Gesicht und Dekolleté (ja, das ist nicht nur bei Frauen wichtig!) vortäuschen sollen … und eine alte Brille auf der Nase. Das rustikale, kratzig- wollene Karo-Hemd, das obendrüber gezogen wird, rundet mein Herren-Ambiente ab. Danach die Schiebermütze auf und Schal umbinden … fertig!

Das befreit. Und amüsiert auch den ‚echten‘ Mann, mit dem ich zusammenwohne. Sein Lachen ist eine Solidaritätsbekundung der besonderen Art, die mich natürlich aufbaut! Leider will er bei der umgekehrten Variante – der Mann verkleidet sich als taffe Landwirtin mit Busen – nicht mitmachen. Dabei hätte ich so tolle Ideen … aber nein, er sträubt sich. Es mangelt ihm wohl einfach nur an Lustigkeit.

Im Gegensatz zu mir, war er in seinem Leben selten dazu gezwungen, über sich selber lachen zu müssen.

Nun aber zurück zu den Landwirten und Bauern, die mit ihrer Hände Arbeit für uns sorgen.

Wenn nicht mehr nur allein der Gewinn im Vordergrund stünde und klar, wenn es nach Güte und Qualität und vor allem, um Regionalität ginge, dann sähe manches im Lande sicherlich anders aus. Jeder will doch von dem, was er oder sie seine/ihre Arbeit nennt, leben können. Andererseits haben wir uns an zu Vieles, das unschön ist, gewöhnt und nehmen es nicht mehr als störend war. Deshalb ist ein gesunder Protestgeist nicht verkehrt, der an dem Althergebrachten, kräftig rüttelt. Dazu sei mir am Rande ein kleiner Einschub erlaubt, der an den ehemaligen, optimistischen Slogan „Wir sind das Volk“, erinnert. Dieses Motto aus DDR-Umbruchtagen hat irgendein Witzbold in „Wirr ist das Volk“ geändert, was eine gewisse Ratlosigkeit zum Ausdruck bringt. Den Pin, wo der Spruch drauf steht, den fand unser Sohn in Leipzig bei einer Demo und schenkte ihn mir. Er weiß, dass er mir mit solch skurrilen Kleinigkeiten, eine große Freude machen kann … und dieser Pin zum Anstecken, bringt es ja auch auf den Punkt: sind wir nicht in der Tat irgendwie kirre? Unsere Ängste und Sorgen fressen uns auf! Ich denke aber, diese viele Energie, die jetzt auf der Straße gelandet ist und aktiv von sämtlichen Berufsgruppen übernommen wird, die nun ebenfalls aufbegehren, müsste anders (direkter noch) zum Einsatz gebracht werden.

Denn es geht vordergründig – so scheint mir, immer nur darum, MEHR von etwas zu erhalten!

Wir schauen nach links und nach rechts auf die Teller der anderen neben uns, und wenn da wo mehr drauf liegt, ärgert uns das. Dabei müsste es eigentlich heißen, wir wollen endlich weniger haben! UND ZWAR ALLE! Mir bleibt, das ist sicherlich zu spüren, manches Aufbegehren in heutiger Zeit, deshalb auch zu wenig konzentriert auf das Wesentliche und damit zu allgemein! Wenn gefühlt ALLE mehr (Geld, Gewinn, Subventionen, bezahlte Freizeit oder Ausgleichzahlungen) haben möchten, wer bezahlt dann (am Ende der Nahrungskette verbleibend) diese vielen Kosten, die dadurch zusätzlich entstehen? … genau jene, die eigentlich MEHR zu bekommen gehabt hätten! … weil sie schon immer zu WENIG oder rein gar nichts zu bieten hatten, was „relevant“ zu nennen wär. Dieses WENIGER, was die Menschheit global zu beschäftigen hätte, besonders aber die reichen Industrieländer, wird verdrängt. Weniger Artensterben, weniger Treibhausgase, weniger Autos, weniger Hass und weniger Lärm, weniger Licht – gemeint ist die sogenannte Verschmutzung in der Nacht, weniger Raubbau, weniger Armut, weniger Reisen, weniger Gewinne, weniger Reiche und Extrareiche mit Extralebensstil! Und damit weniger Angst allgemein, um unser aller Zukunft. Zugunsten des blauen Planeten mit seiner Artenvielfalt und zugunsten des Erhalts eines gemäßigten Klimas auf diesem. Maßnahmen, die notwendig sind dafür, dass auch die Folgegenerationen nach uns, es gut auf der alten Erde haben werden!

Ist das denn wirklich zu viel verlangt? Weshalb wir, das hört sich jetzt böse an – weshalb vor allem wir MENSCHEN – viel WENIGER an der Zahl, werden müssen!

Starker TRAKTORFAHRER, siegessicher!

Die Themen überschneiden sich! Machen die Protestler es denn nicht allesamt genau wie die jungen Aktivisten, über die so gern hergezogen wird? Haben sie nicht eigentlich das gleiche Ziel? Dadurch, dass alle Verkehrsteilnehmer nun auch von ihnen in die Pflicht genommen werden, indem deren Mobilität eingeschränkt oder sogar ganz unterbrochen wird (auf der Schiene, den Autobahnen und in der Luft beim Flugverkehr), kann anfängliche Sympathie auch schnell in Ärger umschlagen – ähnlich wie bei den Aktivisten geschehen. Gerade die Bauern und Landwirte täten also gut daran im eigenen Interesse, den Ball wieder ein Stück flacher zu halten. Viele setzen bereits vermehrt auf smarte, umweltfreundliche Technologien, sorgen für das Wohl ihrer Tiere und erklären die Natur zu ihrem Partner und nicht zu ihrem Gegner. Damit mehr Erzeuger diesen Weg gehen, bedeutete das aber auch, die Politik genau von diesen Notwendigkeiten konkreter noch, zu überzeugen! Und nicht immer andersherum darauf zu warten, was die Politik verordnet. Politiker wissen auch nicht alles … sie tun oft so, aber die echten Experten, die sitzen naturgegeben, woanders.

Es gibt ja etliche Beispiele, an denen man ersieht, dass es gelingen kann! Solche Menschen beispielsweise, die seltene Obstsorten am Leben erhalten, oder Tierrassen züchten, die als beinahe ausgestorben gelten, darüber hinaus sogar gut schmecken … oder solche, die Blühstreifen anlegen, um Ackerflächen zu begrenzen und damit für Nahrung der Insektenwelt sorgen – sie alle kann man erfreulicher Weise in der Brandenburgischen Landschaft, immer öfter finden. Da reicht eine kleine Fläche mitunter aus, um dort viel Lebensqualität für die Natur zu schaffen! Was doch schon mal ein Anfang wäre … und dabei helfen würde, etwaigen Anweisungen zuvorzukommen! Verweigern sich landwirtschaftliche Betriebe dem notwendigen Fortschritt, (Beispiel Pestizide contra Artenschutz) dann wird ihnen natürlich simples Eigeninteresse vorgeworfen!

Bei der Berichterstattung über die Aktivitäten der Klimakleber fiel bisher jedenfalls auf, dass diese strenger bewertet wurden!

Ich finde das ausgesprochen ungerecht. Kaum einer, das ist das Schlimme, übt mit den Jungen Solidarität, obwohl es denen nicht ums schnöde Geld geht. Auf diese kleine Ungleichbehandlung hingewiesen, ließen die Landwirte selbstbewusst verlauten, schließlich zu den (relevanten) Leistungsträgern dieser Gesellschaft zu gehören, die (ordentlich und regulär) stolze 70 oder gar 80 Stunden in der Woche arbeiten würden! (Quelle: Joachim Rukwied, Chef des Deutschen Bauernverbandes) … Daran zweifelt sicherlich niemand. Darüber zu diskutieren, was landwirtschaftliche Betriebe leisten und Bauern bereit sind zu investieren, welche Sorgen sie mit der Entwicklung des Klimas haben und wofür sie sich stark machen – das dürfte an sich gar kein Thema sein. Es sollte selbstverständlich sein, dass bereits jedes Kind im Kindergarten weiß, welchen Stellenwert die Landwirtschaft für die Gesellschaft hat. Es ist bezeichnend, wenn darüber überhaupt debattiert werden muss!

Wahrscheinlich gab Forschungsministerin Stark-Watzinger (FDP), eine Freundin uneingeschränkten Wachstums, deshalb auch ohne Einschränkungen zu machen, allen bäuerlichen Protestanten Recht. Trotzdem bin ich nicht erfreut über ihren Ton, denn sie spaltet, anstatt zu verbinden! Zumal sich diese Dame andauernd widerspricht! Erst mahnt sie an, dass die Klimaaktiven (Letzte Generation) auf den Vergleich zu den Bauernprotesten hin angesprochen – „eine eher elitäre Gruppe“ wäre, „die den Protest zum Geschäftsmodell gemacht hätte“, sagt aber dann, „wir brauchen (mehr) Bürgerinnen und Bürger, die sich einbringen, die diesen Staat mitgestalten und die auch Verantwortung übernehmen“.

Ach was! Ihr „moralischer Kompass“, den sie gleich ALLEN rät anzulegen, sagt ihr, „dass die Landwirte um ihr Geschäft und um ihre Arbeit bangen!“ (Quelle: Interview mit der MAZ vom 15. Januar 2024, Politik, Seite 5) Gut und richtig, aber das tun andere auch. Stimmt das denn wirklich, dass die Klimakleber nur Müßiggang zu ihrem eigenen Spaß betreiben? 

Von allerhand Zweifeln geplagter TRAKTORFAHRER.

NEIN! Meine Fotos beispielsweise, die diesen Text lustig begleiten und auch dem Müßiggang entsprungen sind, haben eine Funktion! Man sollte diesen Bildern nicht vordergründige Lustigkeit unterstellen, darf ihnen jedoch Leidenschaft und Spaß an der Sache ruhig ansehen, das ist der Spagat, den ich absolviere, denn ich denke mir etwas dabei und verfolge eine Absicht, indem ich sie verwende. Satire ist ein gern unterschätztes Stilmittel, dabei ist der Humor eine ziemlich ernste Angelegenheit für den, der damit umzugehen versteht – und trotzdem lacht! Mit diesen Fotos versuche ich den Text zu lockern und auf amüsante Weise das geschriebene Wort in seiner Wirkung zu unterstützen. Auf diese Weise streue ich kleine, versteckte Botschaften ein, die vor allem den geneigten Leser für sein Interesse belohnen, durchgehalten zu haben und den Text lesend, unten angekommen zu sein.

Mit vermeintlichem Müßiggang kenne ich mich also aus.

Denn Müßiggang wird auch mir zu gern vorgeworfen! … von Menschen, die zwar sich selbst gern als ‚Opfer‘ darstellen, um ihre Interessen durchzusetzen, die jedoch anderer Leute Arbeit nicht die Bohne interessiert. Nur, weil man sich nicht informiert, heißt das aber nicht, man hätte automatisch Recht. Das bedeutet doch lediglich, dass es sich bei solchen Menschen um ziemliche Egoisten handeln muss. Bei Instagram wurde ich diesbezüglich rein zufällig fündig. Jemand hatte in solidarischer Absicht die Aktivisten betreffend, etwas zu einem Beitrag über die Bauernproteste gepostet, etwas, das offensichtlich einem anderen (der das gelesen hatte) nicht sonderlich gefiel und von daher meine Kritik gut unterstreicht:

“Anstatt zu Kleben, sollten die mal lieber was arbeiten!“ … Dieser Kritiker braucht eigentlich dringend Nachhilfe, um sich ordentlich auszudrücken! Sein Selbstbewusstsein scheint jedoch trotzdem groß zu sein. In Potsdam kontern die Aktivisten: „Ohne Klima keine Kartoffeln!“ Wo sie recht haben, da haben sie recht.

Mir scheint, sobald der Lebensstandard bei einigen droht sich zu verschlechtern, verlangen sie nach Hilfe in Form von Subventionen und Preisbremsen ohne, dass auch sie mal darüber nachdenken würden, sich für dieses Leben, das sie führen, selbst entschieden zu haben! Das Erfolgsmodell von der „schnellen ersten Hilfe“, die zu fließen hat, das war bereits während der Corona-Pandemie zu beobachten gewesen. Ich glaube, inzwischen ist da ein gewisser Kipppunkt überschritten worden! Jetzt neidet man sich offen und nicht mehr nur heimlich in Gegenseitigkeit, was der andere hat und ob der nicht womöglich zu viel bekommt – und man selber zu wenig. Diese viele Wut kommt unter anderem, so scheint mir, also auch von daher, weil – egal wie schlimm es wirklich steht – Zuwendungen in Form finanzieller Unterstützung in ungesunder Weise zunehmend erwartet und vorausgesetzt werden. Dumm, wer es NICHT versucht! Das ist auch mir in Gesprächen genauso vermittelt worden! Ich unterhalte mich deshalb nicht mehr gern mit anderen Leuten über meine Arbeit, denn immer kommen wir irgendwann, wenn ich mich herauslocken ließ meine Probleme anzusprechen, an diesen Punkt: Dass die mir sagen wollen, was ich zu tun oder zu lassen habe!

So einfach ist es aber nicht! Denn alles hat Konsequenzen, die bedacht und abgewogen werden sollten, bevor man sich abhängig macht.

gespaltene Medienberichterstattung, so z. Bsp. auch in der MAZ

Machen sich derzeit eventuell zu viele gern zum Opfer nur, um ihren Lebensstandard zu halten ohne Verantwortung zu übernehmen, wenn’s nicht so laufen will, wie gedacht? Würde das beendet und würden sowohl die Bittgesuche als auch die Rechtfertigungen aufhören, dann regulierte sich die Wirtschaft (… sicherlich unter Verlusten) wohl von allein. Es gibt Berufsgruppen, die kennen das gar nicht anders und sie müssen trotzdem über die Runden (mit Bescheidenheit und mittels Rücklagen, die sie in besseren Zeiten tätigten) kommen. Es bringt Verdruss, jeden retten zu sollen, zumal es immer mehr werden, darunter zu viele, die gar nicht gerettet werden müssten, sondern nur (auf Kosten derer, die tatsächlich Hilfe brauchen!) bemuttert werden wollen. Ich stelle fest, dass vor allem jene, die sich selbst in elitären Gruppen (Zitat Stark-Watzinger) bewegen, darunter viele relevante, fleißige Menschen, die das GESCHÄFTSMODELL Politik betreiben, sich oft sehr ungehörig und überheblich äußern, wenn sie den Eindruck haben, es mit „nicht relevanten Personen“ zu tun zu haben. Anhand beider Beispiele (des erst genannten der Politikerin und dem des Insta-Kommentar-Verfassers danach), bleibt nichts weiter übrig als ernüchtert festzustellen, dass in dieser Gesellschaft offensichtlich jeder Schreihals meint, wohl gelittener zu sein als der Stille, der sich seine Worte vorab gut überlegt – und dabei – im Gegensatz zu anderen – wertvolle Zeit verliert.

Zeit, die ihm dann fehlt, um mehr noch – auf seiner (angeblich) faulen Haut zu liegen und das Leben zu genießen!

Und noch während die Bevölkerung im Lande mit ihren Kleinkrämereien so eifrig beschäftigt tat, passierte es, dass die uns alle umgebende LUFT – aufgrund von Feinstaubbelastung in Kombination mit einer schier ungünstigen Hochdruck-Wetterlage, doch tatsächlich kollabierte. Trotzdem liefen die Diesel-Motoren weiter. Mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mitten in der Nacht. Es wird zwar von unseren WERTEN gesprochen und von DEMOKRATIE, doch wenn erst einmal die KACKE am DAMPFEN ist (liebe Grüße an Agnes Strack-Zimmermann, die sich traut, das Wort „Kacke“ zu verwenden), dann war’s das mit den Werten, dann zählt nur noch das Geld und die Verbindungen, die es fließen lassen.

Schöne Nebenwirkung …

Deshalb waren angeblich auch die drei Millionen eisernen Dreckschleudern, mit Kohle, Holz und Kohlengrus oder mit Abfällen beheizten, sogenannten „Aschenputtel-Öfen“ polnischer und also niedrigster Bauart, das Problem. Diese Kopciuchy, was „Aschenputtel“ heißt, trugen Schuld daran, dass in Deutschland gleich reihenweise Omas erstickten! Mein Smartphone berichtete mir jedenfalls aufgeregt davon. Das Landesumweltamt empfahl jedem die jeweils zuständige Wetter-App zu installieren, was auch ich tat. Dort sah es bei Feinstaubwerten von über 70 Mikrogramm auf einen Kubikmeter Luft in unserem Lande (per visualisierter Landkarte) überall ziemlich GLEICHROT aus, was Dietmar Woidke (SPD), den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, aber nicht unbedingt gefreut haben wird, obwohl er diese Farbe ansonsten favorisiert. Es hieß, bei bereits nur fünf Mikrogramm würden sich gewisse Krankheitsbelastungen ergeben … je dunkler also das Rot, umso schlimmer.

Zwischenfrage: Und was ergibt sich bei entsprechenden Werten im braunen Bereich?

Ich bin der Auffassung, trotz sämtlicher, innerbetrieblicher Unstimmigkeiten, die das Regieren derzeit erschweren, wäre es ungerecht zu behaupten, allein die jetzige Regierung sei an allem Schlammassel schuld. Sie für sämtliche unserer Krisen verantwortlich zu machen, die bereits Jahrzehnte zuvor heraufbeschworen wurden, ist nicht fair. Bestes Beispiel: der Klimawandel. Ein Uraltthema! Und das ist auch der Grund, weshalb mich die Haltung derer, die es inzwischen besser wissen müssten, (siehe oben) so erzürnt. Es ist immer leicht Verantwortung halbherzig vom eigenen Tisch zu wischen, um sie in Sorglosigkeit, den Nachrückenden aufzuhalsen.

Wenn wir uns gegeneinander aufhetzen lassen und jeder immer nur mehr will, ohne zurückzustecken, gewinnt keiner.

Wir haben viel erreicht, doch zurücklehnen geht nicht und ewiges „Wachstum“ in ungesunder Weise, das geht ebenfalls nicht – denn wir befinden uns inmitten einer Bewährungsprobe. Wir haben es heraufbeschworen und müssen da nun durch. Wie formulierte es zu seiner Zeit bereits Berthold Brecht: „Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns, vor uns liegen die Mühen der Ebenen.“ (B. B. aus dem Gedicht „Wahrnehmung“, 1949) Seine Worte sind gerade wieder sehr aktuell! Und auch die von Theodor Fontane passen: „Jedenfalls wollen wir darüber nicht streiten; es ist ein weites Feld. Und dann sind auch die Menschen so verschieden“ (aus Effi Briest) MENSCHEN so verschieden, darin liegt unsere Chance. Wir haben alle unsere Qualitäten, nicht immer werden sie sofort erkannt. Vorurtele verhindern es. Annehmen was sich den Umständen entsprechend ergeben wird und dann damit umgehen, ohne immer nur an den eigenen Profit zu denken, – nur so kann es gelingen.

Wir sollten viel mehr daran arbeiten (und es trainieren) unsere Sehgewohnheiten zu ändern! Weniger das Fitnessstudio, als vielmehr das ganz normale Leben eignet sich dafür! Wir müssen den Blick, der das viel zu schnelle, weil voreingenommene Urteil lenkt, verlangsamen und ihn auf das Wesentliche gerichtet halten: Dadurch gäbe es gleich viel mehr FREUDE in der Welt!

… anstatt sich über jeden KACK aufzuregen!

Maren Simon, am ROSIGENmontag, 12. Februar 2024

 

N A C H T R A G

TRAKTORFAHRER „Herr Simon“ wünscht allseits gute Fahrt!

Die Petitionsplattform „We ACT“ von Campact schaltet gerade zum Thema „Bauernproteste“ eine Unterschriftenaktion. Dort heißt es: Jahrzehntelang trieb die Agrarpolitik Bauernhöfe in einen ruinösen Preiskampf – auf Kosten von Artenvielfalt, Trinkwasser und Klima. Die Jetzige Debatte bietet die Chance für Veränderung … auf faire Preise, mehr Tierwohl, bezahlbares Ackerland – genau das fordert die „Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft“ (AbL). Und bittet um Unterzeichnung ihrer Petition für eine nachhaltige AGRARWENDE – (siehe Link unten; info@campact.de). Dabei geht es nicht nur um Nachlässe für Kfz-Steuern und Agrardiesel-Subventionen, deshalb gehen die Proteste auch weiter – obwohl die geplanten Kürzungen teils zurückgenommen wurden. Denn der allgemeine Unmut liegt weitaus tiefer! Bürokratie und fehlende wirtschaftliche Perspektiven, der ungebremste Verlust bäuerlicher Betriebe, wenig wirksamer Arten- und Klimaschutz – Jahrzehntelang fehlgeleiteter Agrarpolitik haben dramatische Folgen in der Landwirtschaft hinterlassen. Die Bundesregierung muss die Ursachen des Frusts vieler Bäuerinnen und Bauern an der Wurzel packen. 

Denn: ZUKUNFT braucht VERÄNDERUNG! Ein weiter so sei keine Option. Und deshalb werden hier konkret agrarpolitische Maßnahmen gefordert, die den Politikern vorgelegt werden. Sowohl Bundeskanzler Scholz als auch Landwirtschaftsminister Özdemir und Finanzminister Lindner, sollen sich damit auseinandersetzen müssen, um den notwendigen Wandel endlich, so heißt es, einzuleiten. 

Hier der 6-Punkte-Plan der notwendigen agrarpolitischen Maßnahmen laut AbL:

  • Ermöglichung fairer Preise für Milchprodukte, Umsetzung der Vertragspflicht zwischen Bäuer*innen und Molkereien.
  • Einführung einer Tierwohlabgabe und damit Unterstützung beim Umbau der Tierhaltung.
  • Ackerland in Bauernhand – erhöhte Grunderwerbssteuer für jene, die beim erneuten Landkauf bereits sehr viel Land besitzen.
  • Mit Umweltschutz ermöglichen Geld zu verdienen durch Prämien für ökologische Leistungen, die zum Betriebseinkommen beitragen.
  • Gerechte und soziale Verteilung von Geldern (GAP) zur Stärkung der Vielfalt landwirtschaftlicher Betriebe.
  • Einkommensverluste von den Höfen abwenden und gentechnikfreie Märkte sichern durch eine strenge Regulierung der Gentechnik.

 

Link zu Campact:  https://weact.campact.de/petitions/agrarpolitik-endlich-umsteuern-bauerlich-gerecht-okologisch?utm_medium=email&utm_source=campact_mailing&utm_campaign=20240210-waeb-nv-agrarpolitik-endlich-umsteuern&utm_content=variation-a&utm_term=unterzeichne-jetzt-fur-eine-bessere-landwirtschaft&bucket=20240210-waeb-nv-agrarpolitik-endlich-umsteuern&source=20240210-waeb-nv-agrarpolitik-endlich-umsteuern

Comments are closed.